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NESTOR Australien - Quartalsbericht 4/2022

Der Nestor Australien konnte das Schlussquartal 2022 mit einem kleinen Plus von 1,04% abschliessen , was einer Underperformance von etwas über 4% gegenüber dem Index bedeutete.

Grund für die Underperformance war vor allem die sehr starke Performance der grossen Eisenerzproduzenten BHP, Rio und Fortescue, zu denen der Fonds kein Exposure hatte. Der Austral$ war im Quartal ebenfalls unter Druck. Wir sehen diesen als zur Zeit vernünftig bewertet gegenüber Euro wie auch US$.

Innerhalb der grösseren Positionen im Fonds gab es einige Volatilitäten. So konnte Sheffield, ein angehender Produzent von Mineralsanden, mit 42% stark zulegen. Denselben Anstieg hatte Perenti zu verzeichnen, ein grösseres Mining Services Unternehmen. Der spannende Takeover-Kampf für den JV-Partner Warrego konnte Strike Energy beflügeln, die sich um 28% verbesserten. Marktbeobachter halten es für warscheinlich, dass Strike , basierend auf seiner starken Position in den neuen, westaustralischen Gasfeldern, letztendlich auch zum Ziel werden wird.

Weniger erfreulich dagegen wirkte sich die Rücknahme der Übernahmeabsichten für die erneuerbare Energie produzierenden Genex Power aus, die das Quartal mit einem Minus von 37% beendeten. Genex ist eines der wenigen entwickelnden Unternehmen in diesem Bereich, welches an der ASX notiert ist.

Nickelproduzenten bzw. –entwickler wie Panoramic und Pacific Nickel Mines standen ebenfalls etwas unter Druck. Ganz generell hat der Minensektor – besonders in Westaustralien – mit einer Knappheit an Arbeitskräften, und daher steigenden Lohnkosten zu kämpfen. Der grösste Faktor für anziehende Produktionskosten  in der jüngsten Vergangenheit sind jedoch stark gestiegene Energiekosten, die im Mining 25-30% der Kosten ausmachen.

Interessant ist der Anstieg des Goldpreises in den letzten 1-2 Monaten des Quartals, und auch zu Beginn des 1.Quartals 2023. Obwohl weltweite Inflation und grosse politische Unsicherheiten schon das ganze Jahr über  ein „gutes“ Umfeld für Gold hätten sein sollen, kam die Goldnachfrage erst mit einem Rückgang der längerfristigen Zinsen in den USA ins Rollen. Zentralbanken, vor allem wohl die russische, haben zudem ihre Holdings in physischem Gold stark erhöht. Wir erwarten, dass sich der bessere Goldpreis in höherer Takeover-Aktivität niederschlagen wird – und darauf folgend, auch mit grösserem Interesse an den Junior Miners. Der Fonds hat vor allem über Evolution Mining, West African Resources, Horizon Gold und die kanadische Osino Resources ein geographisch gut diversifiziertes Exposure, mit signifikantem Upside-Potential.

Im Fonds fanden im letzten Quartal recht wenige, grössere Transaktionen statt. Im Wesentlichen wurden Positionen aufgrund von Risikomanagement verändert. Dazu gehörte ein Abbau der Positionen in Strike Energy, Sheffield und IVE Group, die durch Kursanstieg etwas zu gross geworden waren. Der Fondsmanager ist jedoch in all diesen Unternehmen weiterhin sehr stark gewichtet.

Wir erwarten in 2023 weiterhin grosses Interesse an Unternehmen, die von der zunehmenden Elektrifizierung profitieren, wie Produzenten von Lithium, Graphit, Nickel oder Kupfer. Es bleibt abzuwarten, ob die gegenwärtige Wiederentdeckung des Goldes längere Beine , oder nur ein kurzes Intermezzo hat.

Entscheidender für die Performance von Aktien weltweit sollten die Wechselwirkungen von Zinsen/Inflation auf Unternehmensaussichten- und -Bewertungen sein. Wir sind hier, insbesondere für Australien, verhalten positiv. Zudem sollte sich das Tauwetter, welches sich zwischen der australischen Labour-Regierung und China mehr und mehr zeigt, für den Rohstoffsektor im 5.Kontinent für positive Entspannung sorgen.

Wilhelm Schröder, Schröder Equities GmbH