NESTOR Europa - Quartalsbericht 1/2021

Schweden-Rallye setzt sich fort

NESTOR Europa legt im ersten Quartal 14,46% zu

Mit einem Anstieg von +14,46% (V-Anteilsklasse)  entwickelte sich der NESTOR Europa Fonds im 1. Quartal erneut sehr gut, während der Vergleichsindex MSCI Europe  +7,43% zulegte.

Die Performance der V-Anteilsklasse seit Auflage am 01.07.2016 erhöhte sich auf +82,82% gegenüber +46,56% beim MSCI Europe. Damit kommt der Fonds auf eine jährliche Rendite von +13,54%, was einer Outperformance von +5,16% p.a. entspricht.

Grundsätzlich sind Phasen der allgemeinen Verwirrung ein gutes Umfeld für Stockpicker. Die außergewöhnlich gute Wertentwicklung des Fonds ist aber auch auf den Umstand zurückzuführen, dass wir den Fonds bereits durch die diversen Krisen der Vergangenheit gesteuert haben. Eine wichtige Erkenntnis war es dabei, alle Segel rechtzeitig zu setzen und nicht in einer Angststarre zu verharren.

Fondsanbieter Ökoworld AG mit erneutem Kurssprung
„Sind die Kapitalmärkte effizient?“ fragten wir beim 6. FONDSKONGRESS TRIER am 29. Oktober 2020 und versuchten anhand der Wertentwicklung der Ökoworld AG darzustellen, dass sich bei diesem Unternehmen die enorme Zunahme bei den „Assets under management“ bislang nicht im Unternehmenswert widerspiegele, obwohl diese Kennziffer täglich in Erfahrung zu bringen sei. Inzwischen hat sich der Kurs verdoppelt und entspricht somit eher einem angemessenen Kursniveau. Wir gehen daher weiterhin davon aus, dass aktives und intelligentes Stockpicking, im Vergleich zu passivem Investieren, seine Daseinsberechtigung hat und langfristig zu einer deutlichen Überrendite führt.

Dänischer Bauzulieferer H+H gelingt Bilanzsanierung
Da Bauzulieferer seit Jahren zu den tragenden Säulen des NESTOR Europa Fonds gehören, schauen wir uns Kandidaten aus diesen Sektoren gerne an. Bei einer Konferenz in Kopenhagen stießen wir vor einigen Jahren auf den sanierungsbedürftigen Hersteller von Porenbeton (sog. „Ytong-Steine“), H+H International. Mehrere Meetings mit dem Management überzeugten uns in der Folgezeit von einer gravierenden Änderung der Wettbewerbsparameter in der Branche, die jahrelang von einem ruinösen Preiskampf gekennzeichnet war. Schlußendlich beteiligten wir uns nach einer Anfangsinvestition auch an einer umfangreichen Kapitalerhöhung und machten den Titel zu einer Kernposition in Fonds. H+H hat sich inzwischen zu einer echten Erfolgsgeschichte gemausert. Aufgrund der komfortablen Bilanzrelationen und der hohen Liquiditätszuflüsse konnte die Gesellschaft jüngst sogar ein Aktienrückkaufprogramm starten. Auch nach der guten Wertentwicklung der letzten Monate erscheint uns der Titel weiterhin als ausgesprochen preiswert.

Schwedische Baumarktkette Byggmax mit gutem Start
Wenngleich sich der schwedische Aktienmarkt nach dem erfreulichen Erfolg der lokalen Corona-Strategie im Hausse-Modus läuft, finden wir dort immer noch lukrative Sondersituationen. So wie die Baumarktkette Byggmax, die eine Discountstrategie verfolgt. Nachdem der Expansionskurs der letzten Jahre zunächst verdaut werden musste und die Aktie eine gewisse Durststrecke durchmachte, stehen die Ampeln nun offenbar wieder auf grün, wie die Gesellschaft bei einem Kapitalmarkttag in Stockholm eindrucksvoll darlegte. Uns gefallen insbesondere der Erfolg der E-Commerce-Aktivitäten und der jüngste Schritt nach Dänemark. Der Kurs der Byggmax-Aktien legte bereits kräftig zu, wie auch bei den beiden anderen Neuinvestitionen in Schweden, Semcon und Betsson.

Der Anteil an schwedischen Unternehmen im Fonds beträgt inzwischen 35,1%, einschließlich Dänemark und Norwegen kommen wir insgesamt auf einen Nordic-Anteil von 51,7%.

Ausblick
Nachdem die Märkte sich in den letzten Jahren einseitig auf bestimmte Segmente des Marktes konzentrierten, rücken nun auch andere Branchen in den Fokus. Wir glauben von dieser Situation im besonderen Maße profitieren zu können. Die Verwerfungen aufgrund der Corona-Krise hinterlässt zudem weiterhin Sektoren, die sich noch nicht stark erholen konnten. Hier haben wir bereits Kandidaten in die engere Auswahl genommen.

Chancen sehen wir derzeit zudem bei Unternehmen, die eine weit überdurchschnittliche Dividende ausschütten , wie z.B. das schwedische IT Unternehmen Softronic oder das norwegische Einrichtungshaus Kid ASA. Da uns die Aktivitäten der skandinavischen Regierungen in Hinblick auf die Corona-Situation bedachter erscheinen als in Kerneuropa, werden wir dieser Region weiterhin den Vorzug geben.

Dirk Stöwer, Kontor Stöwer Asset Management GmbH