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NESTOR Australien - Quartalsbericht 2/2022

Der Nestor Australien hatte ein schwaches Quartal mit einem Minus von 20,3% - der Index fiel dabei um 14,6% ! Das Geschäftsjahr konnte mit einem ganz leichten Verlust von 1,2% beendet werden – im Vergleich zu 6,4% im Index.

Der Nestor Australien hatte ein schwaches Quartal mit einem Minus von 20,3% - der Index fiel dabei um 14,6% ! Das Geschäftsjahr konnte mit einem ganz leichten Verlust von 1,2% beendet werden – im Vergleich zu 6,4% im Index.

Noch zu Beginn des Quartals erreichte der Fonds dabei ein neues 10-year high. Der Ukraine-Krieg sorgte aufgrund von Versorgungsängsten für starke Rohstoffpreise – im Laufe des Quartals wichen diese Einflüsse aber zunehmend Rezessions-Ängsten, was zu erheblichem Druck auf die Rohstoffnotierungen führte. Ganz offenkundig ist Russland recht erfolgreich dabei, die westlichen Sanktionen zu umgehen, und Öl und sowie andere Rohstoffe an China, Indien oder andere Staaten zu liefern. „Dr.Copper“ z.B. fiel im Laufe des Quartals um ca. 20%, Eisenerz als wichtigstes Exportgut Australiens um ca. 10%. Die chinesische Wirtschaft stottert ganz eindeutig – als wichtigster Nachfrager nach Rohstoffen drückt das auf die Stimmung im Sektor.

Small-wie Mid-Caps wurden wie meist in solchen Marktsituationen Opfer zurückgehender Liquidität, was in schwachen Märkten dann überproportional auf die Kurse durchdrückt.

Australien hatte im Quartal ein ganz  spezifisches Problem: Die Ausbreitung des COVID-Virus. Während bei uns die Ausbreitung des Virus immer mehr in den Hintergrund rückte, war dies in Australien genau umgedreht. Die Regierung hatte stark auf Abschottung gesetzt – West Australien als Haupt-Rohstoffregion hatte sich sogar lange und total vom Rest Australiens „getrennt“. Durch die Öffnung der Grenzen Anfang April kam es dann fast folgerichtig zu erheblichen Ansteckungszahlen, die dem Minensektor besonders stark zusetzten. Es ist hier eine ausgeprägte Knappheit von Arbeit vorhanden. So berichteten Firmen zum Teil, dass 70% der Belegschaft im Quartal für mindestens eine Woche ausgefallen sind. Zudem hat die Schließung der Grenzen dazu geführt, dass Australien im Jahre 2021 netto 88.000 Einwohner verloren hat – das ist der erste Rückgang der Bevölkerung seit dem 2.Weltkrieg! Gerade die Mining-Industrie hat  in der Vergangenheit stark unter Einwanderern rekrutiert.

Australien hat ganz generell zur Zeit ähnliche Probleme wie die gesamte, entwickelte Welt: Es fehlt ganz klar an Fachkräften!

Im Quartal mussten diverse Aktien Verluste von ca. 20% hinnehmen – dazu gehörten australische Banken, wie die im Fonds untergewichtet gehaltenen Westpac, national Australia Bank und Macquarie Bank, aber auch industrial stocks wie IVE Group ( ein großes Druck/Marketing-unternehmen ) ,  Fleetwood, ein Bau-Unternehmen, Nufarm ( Agrar-Chemie ) und Inghams ( größter Hähnchen-Produzent ). Zum Teil noch größere Verluste mussten rohstoffproduzierende Unternehmen wie Panoramic Resources oder Lynas Corp hinnehmen, obwohl die Nachfrage der Elektro-Auto Industrie nach deren Produkten ungebrochen ist und auch für die Zukunft positiv aussieht.

Der größte Beitrag auf der positiven Seite kam von Tassal Group, Australiens größtem Produzenten von Lachs, die ein erstes Übernahme-Angebot bekommen haben.

Der Fonds beschränkte sich im Wesentlichen darauf, Positionen anzupassen. In dem unsicheren Marktumfeld wurde darauf geachtet, eine ungewöhnlich hohe Cash-Position von bis zu 10% zu halten.

Zu Beginn des neuen Quartals sind die Märkte weiterhin unsicher – wenn auch zuletzt die schwachen Kurse zu Anschaffungen genutzt wurden. Im Small-Cap-Bereich erwarten wir jedoch, dass sich erst positivere Zeichen am Horizont erblicken lassen müssen, bevor es zu einem nachhaltigen Umschwung kommen kann.

Wie immer, ist Timing das schwierigste, und so halten wir unseren vielversprechenden Unternehmen in aller Regel die Treue!

Wilhelm Schröder, Schröder Equities GmbH