NESTOR Afrika - Quartalsbericht 2/2018

Rückblick

Der afrikanische Aktienmarkt verlief im zweiten Quartal 2018 seitwärts und endete leicht im Plus (in Euro). Die afrikanischen Kapitalmärkte waren im vorherigen Quartal von der Volatilität der Weltbörsen geprägt. Allerdings waren an den Aktienmärkten der einzelnen Länder große Unterschiede zu verzeichnen.

In Nigeria sorgte der positive Ölpreisverlauf für eine gute Stimmung.  Die verhängten Sanktionen gegen den Iran und sinkende Lagerbestände trieben den Ölpreis auf den höchsten Stand seit Ende 2014. Diese Entwicklung steigerte die Zuversicht der lokalen Regierung, dass die größte Wirtschaft Westafrikas in 2018 um 3,5% wachsen wird. Darüber freut sich besonders der amtierende Präsident Buhari, der seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im Februar 2019 ankündigte. Wir gehen davon aus, dass der nigerianische Aktienmarkt in den nächsten zwei Quartalen von der politischen Szene im Land geprägt sein wird.

Der südafrikanische Aktienmarkt verlief in lokaler Währung aufwärts, jedoch hat die starke Abwertung des südafrikanischen Randes das Ergebnis angesichts der Euro-Investoren ungeheuer beeinträchtigt. Der Hauptgrund für diese schwache Performance der Landeswährung  war die negative Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), welches im ersten Quartal 2018 um 2,2% im Vergleich zum vorherigen Quartal sank. Diese Kontraktion war die schwächste konjunkturelle Leistung seit neun Jahren in dem rohstoffreichen Land.

Wenig Aufregung gab es im vergangenen Quartal in Kenia. Die politische Einigung zwischen dem amtierenden Präsidenten und dem Chef der Opposition Anfang des Jahres beruhigte die politische Szene und legte den Grundstein für eine Machtkonsolidierung in den nächsten vier Jahren. Außerdem hofft die Finanzbranche weiterhin auf die Aufhebung des kontrovers diskutierten Gesetzes, welches seit zwei Jahren eine Obergrenze für die Kreditzinsen vorschreibt. Das Eingeständnis der Regierungsvertreter, dass diese Grenze die Kreditvergabe der kenianischen Banken verminderte, stellt ein starkes Signal dar, dass das Gesetz in den nächsten Monaten aufgehoben werden könnte.

Der Goldkurs geriet in den letzten drei Monaten unter Druck. Hauptgrund dafür waren zweifellos die robuste amerikanische Wirtschaft sowie die Anhebung des Leitzinses in den USA. Allerdings zeigten die Goldminen eine hohe Robustheit gegen diesen Abwärtstrend aufgrund der  billigen Bewertungen zu Beginn des letzten Quartals. Wir glauben weiterhin daran, dass das gelbe Edelmetall eine gute Absicherung gegen weltgeopolitische Risiken darstellt. Sollte der amerikanische Präsident Trump die Welt zu einem heftigen Handelskrieg führen, dann hätte unserer Meinung nach der Goldsektor noch viel Luft nach oben. 

 Ausblick

Wir sind für die nächsten Monate in Bezug auf die afrikanischen Aktienmärkte optimistisch gestimmt. Fortschritte bei der demokratischen Entwicklung, den wirtschaftlichen Reformen sowie steigende Öl- und Rohstoffpreise bilden eine gute Basis für eine positive Entwicklung. Sicherlich werden auch internationale Investoren diese Märkte in Betracht ziehen.