NESTOR Afrika - Quartalsbericht 3/2018

Die afrikanischen Börsen folgten den in Turbulenz geratenen Weltaktienmarkt und rutschten im dritten Quartal 2018 stark ins Minus. Der Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die wirtschaftlichen Krisen in der Türkei und Argentinien sorgten für große Unsicherheit an den Weltfinanzmärkten.

Die erhöhte Ansteckungsgefahr in den Schwellenländern hielt die internationalen Anleger von den afrikanischen Kapitalmärkten fern. Der stark aufgewertete US Dollar erhöhte den Druck auf die Emerging- sowie Frontier-Länder, die hohe Schulden in Fremdwährungen haben, und wirkte negativ auf die Gold- sowie Rohstoffpreise. Die afrikanischen Finanzmärkte waren von diesen negativen Entwicklungen stark betroffen, allerdings waren an den Aktienmärkten der einzelnen Länder große Unterschiede zu verzeichnen.   

In Südafrika rutschte unerwartet die Wirtschaft des rohstoffreichen Landes in die erste Rezession seit 2009. Diese Überraschung hatte negative Konsequenzen auf die lokale Währung Rand sowie den lokalen Aktienmarkt zur Folge. Sollte die Rating-Agentur Moody’s das Rating des Landes herabstufen, verlöre Südafrika seinen Investment-Grade-Status. In Kenia waren die Bankaktien im letzten Quartal auf Talfahrt. Die kenianische Regierung verweigerte die Forderungen des IWF (Internationaler Währungsfonds) sowie der Börsenanleger, dass die Obergrenze der Kreditzinsen in dem Finanzsektor abgeschafft werden muss. Die Investoren reagierten entsprechend auf diese Entwicklung und bestraften den gesamten Aktienmarkt.  

Die nigerianische Börse konnte das Schicksal der anderen Märkte nicht vermeiden, auch wenn der Brent-Ölpreis die 80-Dollar-Marke knackte. Hauptgrund dafür war das generelle Desinteresse an diesem Marktsegment sowie das politische Risiko im Land angesichts der bevorstehenden Präsidentenwahlen im Februar 2019. Wir sind weiterhin überzeugt, dass die nigerianischen Aktien, und insbesondere die Finanzwerte, vielversprechend sind. Sollte die Tendenz der kommenden Wahlen geklärt werden, könnten die internationalen Investoren sicherlich den nigerianischen Markt ins Auge fassen. Wir gehen davon aus, dass die nigerianische Wirtschaft sowie die lokalen Banken in 2019 wegen dem steigenden Ölpreis auf einem festen Boden stehen werden.

Die Goldminen sowie der Goldkurs gerieten im letzten Quartal unter wesentlichen Druck. Die robuste amerikanische Wirtschaft hat die amerikanische Zentralbank FED dazu veranlasst, den Leitzinssatz im September zum dritten Mal in 2018 zu erhöhen. Die Goldminen sowie der Goldkurs wurden durch den stärkeren Dollar negativ beeinflusst.

Ausblick

Die gute Aussicht der afrikanischen Investments bleibt trotz turbulenter Zeit intakt. Fortschritte bei der demokratischen Entwicklung, den wirtschaftlichen Reformen sowie steigende Öl- und Rohstoffpreise bilden eine gute Basis für eine positive Entwicklung. Sicherlich werden internationale Investoren die hohen Wirtschaftswachstumsraten sowie die junge wachsende Bevölkerung des schwarzen Kontinents in Betracht ziehen.