NESTOR Afrika - Quartalsbericht 3/2019

Die afrikanische Börse verlief im dritten Quartal 2019 seitwärts und endete leicht im Plus (in Euro). Allerdings waren an den Kapitalmärkten der einzelnen Länder große Unterschiede zu verzeichnen.

Die Goldminen sowie der Goldkurs setzten ihren Aufwärtstrend fort und legten kräftig zu. Die Diskussion über eine mögliche Amtsenthebung in den USA von Präsident Trump sowie die komplizierten Brexit-Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien waren einige der politischen Risiken, die den Goldkurs im vorherigen Quartal stark unterstützt haben. Trotz eines starken Laufs in 2019 sind wir weiterhin davon überzeugt, dass die Goldminen ihre positive Entwicklung in 2020 fortführen werden. Einerseits stellt die amerikanische Präsidentenwahl im November 2020 ein bemerkenswertes politisches Risiko dar. Der amtierende Präsident Trump wird sicherlich versuchen seinen Ruf als starker Mann zu bekräftigen, sei es mit Handelskonflikten oder mit Konfrontationen gegen andere Länder wie dem Iran.  Anderseits ist eine weitere Erhöhung des Leitzinses in den USA oder Europa nicht abzusehen. Das Verhältnis zwischen Goldminen und Goldkurs steht noch immer auf einem mäßigen Niveau; aufgrund dessen haben die Goldminen Luft nach oben, sollte der Goldkurs auf demselben Niveau bleiben.
 
Der nigerianische Aktienmarkt beendete das Quartal im Minus und vertiefte sein schlechtes Ergebnis in 2019. Die Entwicklung der nigerianischen Börse in den letzten drei Jahren, vor allem die der Finanzwerte, könnte am besten mit dem Begriff „Value-Falle“ bezeichnet werden. Trotz guter Zahlen und solider Bilanzen, hielten sich die internationalen Inverstoren beständig von den günstig bewerteten westafrikanischen Aktien fern. Einer der Gründe ist die Sorge um die hohen Bestände der notleidenden Kredite in der Finanzbranche wegen Schwankungen des Öl-Kurses. Ansonsten macht die hohe Rendite der nigerianischen lokalen Staatsanleihen (circa. 14%) es unattraktiver in die risikoreicheren Aktien zu investieren.


In Kenia gab es wenig Aufregung im vorherigen Quartal. Auf der anderen Seite rutschte der südafrikanische Aktienmarkt stark ins Minus. Die Börse des rohstoffreichen Landes konnte nicht von der positiven Nachricht profitieren, dass die Wirtschaft eine technische Rezession im zweiten Quartal 2019 vermied. Einer der Hauptgründe dieser schwachen Performance war die hohe Volatilität der Rohstoffpreise.

Der Rohstoffmarkt war im letzten Quartal großen Schwankungen unterworfen. Die unerwünschten Nebenwirkungen der andauernden Handelsstreite zwischen den USA und China und die Angst vor einer Weltwirtschaftsrezession verunsicherten Investoren weltweit und setzten die Rohstoffpreise unter wesentlichen Druck.   

Ausblick

Die guten Aussichten für die afrikanischen Investments bleiben intakt. Fortschritte bei der demokratischen Entwicklung, den wirtschaftlichen Reformen sowie sich erholende Öl- und Rohstoffpreise bilden eine gute Basis für eine positive Entwicklung. Daneben wird die verbreitete Nutzung von Internet eine digitale Transformation des Kontinents ermöglichen. Sicherlich werden internationale Investoren die hohen Wirtschaftswachstumsraten sowie die junge, wachsende Bevölkerung des schwarzen Kontinents in Betracht ziehen.