NESTOR Afrika - Quartalsbericht 4/2018

Rückblick

Die afrikanischen Börsen konnten dem Schicksal der Weltfinanzmärkte nicht entkommen und beendeten das vierte Quartal sowie das Jahr 2018 stark im Minus. Der anhaltende Handelskrieg zwischen den USA und China verunsicherte weltweit die Börsenanleger. Darüber hinaus stiftete die chaotische politische Szene in Europa, angesichts des Schuldenstreits zwischen der EU-Kommission und der populistischen Regierung in Rom, nur noch mehr Verwirrung. Diese diversen Belastungsfaktoren brachten die Weltaktienmärkte in Bedrängnis.

Ansonsten wirkten sich die Sorgen um eine bevorstehende globale Rezession sowie die Verlangsamung des Wachstums in China ungünstig auf die Rohstoffpreise aus. Dies traf die afrikanischen Länder mitten ins Herz, da die meisten Wirtschaften sowie Kapitalmärkte stark von der Rohstoffpreisentwicklung abhängig sind.

Die Goldminen galten als die einzigen Gewinner im vierten Quartal 2018. Die vorgenannten politischen sowie wirtschaftlichen Risiken unterstützten den Goldkurs sowie die Goldminen. Wir sind der Auffassung, dass die Signale der amerikanischen Zentralbank (FED) für eine stufenweise langsame Erhöhung des Leitzinses in 2019 eine größere Rolle spielen werden, um den Aufwärtstrend zu bekräftigen. Die Geschichte hat uns ebenfalls gelehrt, dass Goldminen an späteren Phasen der Zinserhöhung in den USA Luft nach oben haben. Wir gehen davon aus, dass die Erholung der Goldminen im letzten Quartal von 2018 den Weg für einen Bullenmarkt in 2019 ebnet.

Der südafrikanische Aktienmarkt setzte seinen Abwärtstrend fort und beendete das Quartal sowie das Jahr stark im Minus. Nebenbei verschlimmerte die Abwertung der südafrikanischen Währung Rand die Ergebnisse für Euro-Investoren. Hauptgrund für diese negative Entwicklung waren die Krisen in der Türkei und Argentinien, die die internationalen Investoren von den Schwellenländeraktienmärkten fernhielten. Der Rohstoffkursverfall war von ebenso großer Bedeutung für die am meisten industrialisierte Wirtschaft Afrikas.

Anderseits gab es in Nigeria im letzten Quartal wenig Aufregung. Die internationalen Investoren beobachten noch immer die politische Szene in dem ölreichen Land angesichts der Präsidentenwahlen im kommenden Februar. Sollten die bevorstehenden Wahlen mit einem friedlichen Ergebnis abgeschlossen werden, dann könnte der westafrikanische Aktienmarkt endlich sein volles Potenzial entfalten. Daneben würde die Stabilisierung des Ölpreises eine wichtige Rolle spielen. Obwohl der Ölkursverlauf in 2018 durch heftige Schwankungen geprägt war, glauben wir weiterhin daran, dass das Brent-Öl einen Gleichgewichtspreis rund um die 60-USD-Marke findet.

Ausblick

Die guten Aussichten der afrikanischen Investments bleiben trotz turbulenter Zeiten intakt. Fortschritte bei der demokratischen Entwicklung, den wirtschaftlichen Reformen sowie erholende Öl- und Rohstoffpreise bilden eine gute Basis für eine positive Entwicklung im Jahr 2019. Sicherlich werden internationale Investoren die hohen Wirtschaftswachstumsraten sowie die junge, wachsende Bevölkerung des schwarzen Kontinents in Betracht ziehen.