NESTOR China - Quartalsbericht 3/2018

Der NESTOR China Fonds verliert im Gleichklang mit den fallenden regionalen Märkten -10,9% im dritten Quartal.

Der Vergleichsindex MSCI China fiel im dritten Quartal des Kalenderjahres um -8,4% (in Euro). 

Die chinesische Währung gab in dem Quartal um -3% gegenüber dem Euro nach.  Doch es ist der fast 10%-ige Verlust gegenüber dem jüngsten Höchststand zum US-Dollar, der die Marktteilnehmer beunruhigt.

Aktive Leerverkäufer kehren in den Markt von Hongkong zurück.  Da viele Investoren die Corporate-Governance-Arbeit scheuen, meiden die Fonds den gesamten Small- und Large-Cap-Sektor einfach vollends.  Etwas ganz Ähnliches war vor genau einem Jahr zu beobachten. 

Dabei fiel auf, dass eine mit über 10% überraschend positive Entwicklung der Erträge im ersten Halbjahr und die während des Quartals angekündigten Ergebnisse den Aktienkursrückgängen im dritten Quartal keinen Einhalt gebieten konnten.  Das gesamte Universum des MSCI China meldete ein jährliches Gewinnwachstum von 24%.  Wir stellen jedoch fest, dass die Aktienmärkte momentan jedes Unternehmen, das gedämpfte zukunftsgerichtete Aussagen veröffentlicht, bestrafen und dass die Währungsabwertung die Ausblicke einiger Managementteams überschattet. 

Fondsentwicklung

Die relative Underperformance im vergangenen Quartal verteilte sich gleichmäßig über den September.  Geringer kapitalisierte Unternehmen blieben in der Region extrem hinter Unternehmen mit höherer Kapitalisierung zurück. Diese Entwicklung hat tendenziell überproportionale Auswirkungen auf die Themenstrategie von NESTOR. 

In absoluten Zahlen wurde die Performance am stärksten durch die stark rückläufigen Aktienkurse chinesischer Technologieunternehmen und Small Caps geschmälert.  Positive Beiträge kamen vom breiteren Themenbereich Lebensmittel und Wasser sowie einigen Unternehmen aus der Sonderverwaltungsregion Hongkong.

Ausblick und Strategie

Es ist immer erfreulicher, positive Zwischenergebnisse zu melden, doch langfristige Investoren müssen auch das große Ganze im Auge behalten.  Die Renditen in Schwellenländern waren immer nach dem Punkt des größten Pessimismus am höchsten, und abgesehen vom Szenario eines dramatischen Konjunkturabschwungs in China befindet sich der Markt nahe an diesem Punkt.  Das Portfolio wird basierend auf Bloomberg-Schätzungen unter einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 gehandelt.  Es folgen zwei Beispiele für die aktuelle Unterbewertung und Unerbittlichkeit des Marktes:

 

  • Innerhalb unseres Themenfeldes Gesundheitsversorgung und Altern  wird China Traditional Chinese Medicine, ein Preisführer in der modernen Anwendung traditioneller chinesischer Medizin (TCM), zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14 und einer Dividendenrendite von 2,5% gehandelt. Obwohl das Ergebnis im Plan liegt und das Währungsrisiko beschränkt ist, hat die Aktie seit Sommer ohne wesentliche neue Nachrichten um fast ein Drittel verloren.
  • Innerhalb unseres China-Offshoring-Themas  wird Dream International, ein Spielzeughersteller, der in Vietnam produziert (und daher vor Zöllen geschützt ist), zu einem KGV von 7 gehandelt, nachdem sich Kundenaufträge um einige Monate verzögert haben.

 

Die politische Führung Chinas reagiert generell nicht auf den Aktienmarkt und möchte diesen Eindruck wegen der Erfahrungen von 2015 nicht erwecken.  Trotzdem ist sie bemüht, einige Initiativen zur Ankurbelung der Wirtschaft zu setzen.  Erstens arbeitet die Zentralregierung an einem fiskalpolitischen Anreiz in Form von Steuererleichterungen, von denen die Nettogewinnmargen im nächsten Jahr profitieren dürften.  Zweitens kündigte die People’s Bank of China (PBOC) am 7. Oktober an, den Mindestreservesatz (Reserve Requirement Ratio, RRR) zum vierten Mal in diesem Jahr zu senken.  RRR-Senkungen bedeuten, dass die Banken weniger Kapital für Kundeneinlagen in Reserve halten müssen.  Die RRR-Senkung durch die PBOC wird voraussichtlich ca. 200 Mrd. USD an Liquidität freisetzen, was vor allem kleineren Unternehmen zugutekommen dürfte.

Während die Stimmung in- und ausländischer Anleger derzeit negativ ist, sehen wir niedrige Bewertungen und Anzeichen von Verbesserungen und positiven Interventionen.  Wir stehen chinesischen Aktien daher weiterhin positiv gegenüber.