NESTOR Europa - Quartalsbericht 3/2019

NESTOR Europa Fonds gibt leicht nach - Value-Builder in ruhigen Bahnen

Mit einem leichten Rückgang von 3,09% (V-Anteilsklasse) gab der NESTOR Europa Fonds im dritten Quartal einen kleinen Teil des hohen Wertzuwachses seit Jahresbeginn wieder ab, während der Vergleichsindex MSCI Europe 2,11% zulegte. Die Gesamtperformance seit Jahresbeginn liegt mit +21,91% aber weiterhin deutlich über dem Vergleichsindex MSCI Europe (+16,52%).

Kerntitel konsolidieren – Fundamental Daten weiterhin gut

Insbesondere einige Kerntitel des Portfolios wie Fenix Outdoor, New Wave, Amplifon oder H&H International entwickelten sich trotz überzeugender Ergebnisse recht verhalten. Diese Entwicklung ist völlig normal und liegt im Rahmen unserer Erwartungen. Quartalsbetrachtungen spielen bei unseren „Value-Buildern“ ohnehin keine Rolle. Vielmehr gilt unser Augenmerk auf die internen Aktivitäten der Unternehmen, die auf eine langfristige Steigerung des Unternehmenswertes zielen.

Renaissance der Glasverpackung – Verbraucherverhalten ändert sich

Derzeit ist deutlich absehbar, dass Verbraucher ihr Verhalten unter Nachhaltigkeitsaspekten hinterfragen. Insbesondere Billigflieger und Kreuzfahrtanbieter dürften das schlechte Gewissen ihrer Kunden zu spüren bekommen. Vor diesem Hintergrund erklärt sich eine gewisse Renaissance der Glasverpackung, die im Vergleich zu Alternativen aus PET als die sauberere Lösung wahrgenommen wird. Insbesondere Mineralbrummen verspüren einen regelrechten Boom bei Glasflaschen. Ohnehin geht der Trend beim Tafelwasser zum eigenen Flaschendesign, um die Wertigkeit der eigenen Marke zu erhöhen. Wir haben daher mit Vetropack (Schweiz) und Vidrala (Spanien) zwei Engagements in diesem Sektor vorgenommen. Die Kapazitäten der Branche sind derzeit nahezu ausgelastet, was die Tendenz zu Preiserhöhungen bietet. Wenngleich dieser Sektor kapital- und energieintensiv ist, sind keine außergewöhnlich hohen Anwendungen für Forschung und Entwicklung nötig. Vidrala schrieb in den letzten Jahren eine regelrechte Erfolgstory und erhöhte den Marktanteil in Europa von 2 auf 15%. Auf der Iberischen Halbinsel ist das Unternehmen Marktführer. Weiteres, stetiges Wachstum ist in diesem Sektor zu erwarten.

Balco wächst dynamisch

In den letzten Jahren hatten Unternehmen aus dem baunahen Bereich eine überdurchschnittliche Gewichtung im NESTOR Europa Fonds. Die Gründe dafür reichen von guter Marktstellung, überdurchschnittlichen Gewinnmargen und sehr guten Wachstumsaussichten. All diese Argumente treffen auch auf die schwedische Balco zu, die 2017 neu an die Börse kam. Wenngleich das Unternehmen seinerzeit nicht für uns in Frage kam, erschien es uns grundsätzlich interessant, da es Balkonsysteme für Neubauten und Modernisierungen anbietet. Inzwischen haben wir ein klareres Bild gewonnen und uns während einer Kursschwäche an Balco beteiligt. Die Wettbewerbsvorteile von Balco liegen in einer Standardisierung Ihrer Balkonlösungen, im Vergleich zu individuellen Lösungen, die von lokalen Metallbaufirmen angeboten werden. Zudem ist der Innovationsgrad deutlich höher und verspricht u.a. auch Lösungen zum Energiesparen. Balco verfügt derzeit über einen Rekordauftragsbestand und profifiert von einem hohen Renovierungsbedarf bei Altbauten.

Ausblick

Auch wenn der Aktienmarkt bereits einen langjährigen Aufwärtstrend vollzogen hat, halten wir die Assetklasse Aktien derzeit für attraktiv. Weder können wir eine maßlose Überbewertung erkennen, noch sehen wir einen dramatischen Konjunktureinbruch auf der Türschwelle stehen. Wenngleich das konjunkturelle Sentiment weiterhin abwärtsgerichtet ist und seinen Boden offenbar noch ganz nicht gefunden hat, haben wir einen sehr vorsichtigen Schwenk zu zyklischen Titeln vollzogen und hier kleinere Erstinvestments erworben, da derzeit in diesem Sektor hohe Qualität zu sehr günstigen Preisen zu finden ist. An schwachen Tagen werden wir hier weiterhin sehr selektiv tätig werden. Dafür haben wir derzeit etwas Liquidität aufgebaut.
Insbesondere in Hinblick auf die Entwicklung an den Anleihemärkten (Minuszinsen) sollten die Kapitalströme die Aktienmärkte tendenziell unterstützen.