NESTOR Fernost - Quartalsbericht 3/2018

Fondsrenditen gingen im dritten Quartal parallel zu fallenden regionalen Märkten um -7,3% zurück

Rückblick und Marktentwicklung

Der Vergleichsindex MSCI AC Asia Pacific ex-Japan nahm im dritten Quartal um -2,4% ab. 

Die Währungen der Schwellenländer stehen nach wie vor unter extremem Druck, wobei alle regionalen Währungen gegenüber dem US-Dollar verloren haben.  Vietnam und Indien sind die einzigen regionalen Märkte, die in diesem Jahr eine positive Währungsentwicklung gegenüber dem US-Dollar verzeichnen. 

Die NESTOR-Portfoliounternehmen zeigten ein interessantes, überraschendes Muster positiver Ergebnis- und Umsatzentwicklungen. Derzeit bestrafen jedoch die Aktienmärkte alle Unternehmen, die gedämpfte zukunftsbezogene Aussagen veröffentlichen, und Währungsabwertungen überschatten die Ausblicke vieler Managementteams.

Fondsentwicklung

Für die relative Underperformance im letzten Quartal zeichneten in erster Linie die Kursbewegungen im September verantwortlich.  Geringer kapitalisierte Unternehmen blieben in der Region extrem hinter Unternehmen mit höherer Kapitalisierung zurück. Diese Entwicklung hat tendenziell überproportionale Auswirkungen auf die Themenstrategie von NESTOR. 

In absoluten Zahlen wurde die Performance am stärksten durch die Währungsschwäche unserer indonesischen Positionen und den starken Rückgang der Aktienkurse chinesischer Technologieunternehmen geschmälert.  Die positiven Beiträge des vergangenen Quartals erzeugten die langfristigen Positionen in den Philippinen und das breitere Thema „Lebensmittel und Wasser“.

Ausblick und Strategie

Es ist immer erfreulicher, positive Zwischenergebnisse zu melden, doch langfristige Investoren müssen auch das große Ganze im Auge behalten.  Die Renditen in Schwellenländern waren immer nach dem Punkt des größten Pessimismus am höchsten, und abgesehen vom Szenario eines dramatischen Konjunkturabschwungs in China befindet sich der Markt nahe an diesem Punkt.  Das Portfolio wird basierend auf Bloomberg-Schätzungen unter einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 gehandelt.  Es folgen zwei Beispiele für die aktuelle Unterbewertung und Unerbittlichkeit des Marktes:

 

  • Innerhalb unseres Themenfeldes Gesundheitsversorgung und Altern  wird China Traditional Chinese Medicine, ein Preisführer in der modernen Anwendung traditioneller chinesischer Medizin (TCM), zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14 und einer Dividendenrendite von 2,5% gehandelt. Obwohl das Ergebnis im Plan liegt und das Währungsrisiko beschränkt ist, hat die Aktie seit Sommer ohne wesentliche neue Nachrichten um fast ein Drittel verloren.
  • Innerhalb unseres China-Offshoring-Themas  wird Dream International, ein Spielzeughersteller, der in Vietnam produziert (und daher vor Zöllen geschützt ist), zu einem KGV von 7 gehandelt, nachdem sich Kundenaufträge um einige Monate verzögert haben. 

 

Der Oktober begann mit einigen positiven Marktzeichen, allen voran mit einer sich abzeichnenden Umkehr der Underperformance von Small Caps im Vergleich zu Large Caps.  Diese Entwicklung war die Reaktion auf die ersten leicht positiven Nettokapitalzuflüsse nach Asien in der letzten Septemberwoche.  Außerdem beobachteten wir im September auch, dass die asiatischen Märkte nicht unmittelbar auf weitere Nachrichten über Einführung von US-Zöllen reagierten, ein Hinweis darauf, dass diese bereits vollständig eingepreist waren. Wie im NESTOR-Brief zu China näher ausgeführt, wurde von der People's Bank of China ein weiteres Programm zur quantitativen Lockerung initiiert, um Wirtschaft und Märkte zu unterstützen.  Wir stehen chinesischen Aktien daher weiterhin positiv gegenüber.

Mit Ausnahme Chinas agierten die asiatischen Zentralbanken im Großen und Ganzen im Gleichschritt mit der US-Notenbank (Fed) und zeigen sich offensichtlich verantwortungsvoll, um das Übergreifen inflationärer Entwicklungen zu vermeiden.  Entgegen der öffentlichen Meinung stellen steigende Ölpreise keine große Gefahr für die Preisstabilität dar, da die Energiepreisinflation 2019 aufgrund des Basiseffekts selbst dann rückläufig wäre, wenn Öl im nächsten Jahr weiterhin auf dem derzeitigen Niveau gehandelt würde.  Die höheren Ölpreise haben in Thailand, Korea und den Philippinen nach wie vor einen negativen Nettoeffekt auf die Wirtschaftsleistung, während sie sich in Malaysia positiv auswirken.