NESTOR Fernost - Quartalsbericht 4/2018

Die Rendite des NESTOR Fernost Fonds ging im vierten Quartal um 5,8% zurück, schnitt aber besser als die rückläufigen regionalen Märkte ab

Rückblick und Marktentwicklung

Der Vergleichsindex MSCI AC Asia Pacific ex-Japan gab im vierten Quartal 8,2% ab. 

Begleitet wurde diese Entwicklung wieder von einem Rückgang im mittleren einstelligen Bereich der Schwellenländerwährungen gegenüber dem US-Dollar.  Die lokalen Aktien- und internationalen Währungsmärkte bewegen sich oft im Gleichschritt und verstärken die Preisänderungen.  Im Januar ist dasselbe zu beobachten, nur in positiver Richtung. Der schnelle Anstieg der Aktienkurse geht Hand in Hand mit der Aufwertung der Lokalwährungen. 

Es ist zu früh, die Gewinne einzuschätzen, da die meisten Unternehmen im Portfolio ihre Jahresergebnisse erst in den Wochen nach dem chinesischen Neujahrsfest im Februar veröffentlichen. Zu diesem Zeitpunkt besuchen wir Unternehmen in Hongkong.  Apple meldete, dass mehr als 100% des Umsatzrückgangs im vierten Quartal in Großchina verbucht wurde. Damit gesellte sich die Angst vor einer Konjunkturabkühlung in China zu den Sorgen der Anleger.  Wie aus dem Ausblick unten ersichtlich ist, hat sich das Schicksal der asiatischen Märkte wieder zum Guten gekehrt.

Fondsentwicklung

Die relative Outperformance im letzten Quartal wurde von den positiven Meldungen im Zusammenhang mit zwei Positionen in Unternehmen mit aktiven Aktionären und der Wende am indonesischen Aktienmarkt getragen, da die indonesische Rupiah gegenüber dem US-Dollar nicht mehr an Wert verlor.  Dasselbe gilt in absoluten Zahlen für die Sieger.  Abgesehen von den Schwächen im gesamten Aktienspektrum belasteten insbesondere die Positionen in den indonesischen Medien und im chinesischen Einzelhandel die Performance.

Ausblick und Strategie

Im Dezember verzeichneten die tonangebenden US-Aktienmärkte die höchsten wöchentlichen Abflüsse aus aktiv verwalteten Fonds seit dem Jahr 2000, die wiederum zum höchsten monatlichen Rückgang an den Aktienmärkten seit der Finanzkrise führten.  In unserem Rückblick auf das dritte Quartal beschrieben wir, wie die Schwellenmärkte oft am Ende der Bandbreite zwischen Pessimismus und Optimismus oder sogar darüber hinaus handeln.  Das vierte Quartal, insbesondere Dezember, gehörte sicher dazu, da die asiatischen Aktienmärkte ein historisches Tief erreichten.

Ende Dezember lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Asia Pacific ex-Japan Index bei rund 12, d.h. nur 10% über dem KGV von 10,5, das 2009 verzeichnet wurde.  Dasselbe gilt für das Kurs-Buch-Verhältnis, das sich auf 1,3 bis 1,4 belief. 

Der Start ins Jahr 2019 verlief sehr vielversprechend. Die Fonds verbuchten eine klare Kehrtwende, so auch die Performance des NESTOR Fernost.  Entscheidend für die Marktwende war der US-Dollar, der seinen Höhenflug beendete. Dieses Ereignis ist ein wichtiger Frühindikator für Anleger, die nun wieder in die Schwellenländer strömen. Auch die Sorgen um weitere Zinserhöhungen in den USA haben sich gelegt. Die asiatischen Zentralbanken sind nicht mehr gezwungen, aus Angst vor den steigenden US-Zinssätzen und der Aufwertung des US-Dollar ihre eigenen Leitzinsen anzuheben. Dafür besteht ausreichend Spielraum, weil auch der Inflationsdruck nach dem Hoch im Herbst nachlässt und der Rohölpreis nachgibt (obwohl die Inflationsrate diese Entwicklung normalerweise erst in ein paar Monaten widerspiegelt). 

Insgesamt gesehen begünstigen die makroökonomischen Bedingungen asiatische Aktien. Die minimale Bargeldallokation des Fonds reflektiert diese Tatsache.  Der NESTOR Fernost hält an den Engagements in langfristigen Themen fest, etwa Gesundheit (alternde Bevölkerung), Nahrungsmittelverbrauch (wachsende Mittelschicht) und Infrastruktur (Ausbau und regionaler Investitionszyklus).