NESTOR Gold - Quartalsbericht 1/2018

Gold beendete das 1. Quartal 2018 bei US$ 1‘325/Unze, was einem Plus von 1,7% im Berichtsquartal entspricht. Der FTSE Gold Index verlor im Berichtsquartal 8,6% (in EUR), während der NESTOR Gold Fonds 9,9% (in EUR) einbüßte. Die Aktienpreisentwicklung der Goldminen war über das Quartal uneinheitlich. Unterdurchschnittlich entwickelten sich Eldorado, Yamana Gold und Golden Star. Überdurchschnittlich entwickelten sich Brio Gold, Primero Mining, Teranga Gold und Pan American Silver. Positiv wirkte sich auch das Nichthalten von Barrick Gold, Newcrest Mining und Randgold aus.

Der Goldpreis stieg durch eine Nachfrage-Erholung in den Endmärkten und durch politische Spannungen. Allerdings konnten die Goldminen durch den leicht steigenden Goldpreis nicht profitieren, obwohl die Q4-Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen lagen. Der Produktionsausblick für 2018 lag ebenfalls innerhalb der Erwartungen. Positiv sind die Kostenprognosen für 2018, welche sich im Vorjahresrahmen befinden. Aufgrund der stabilen Kosten, dem operationellen sowie finanziellen Leverage, der Industriedisziplin und sehr niedrigen Aktienbewertungen sehen wir Goldminenaktien gegenüber physischem Gold im Vorteil und rechnen in einem Umfeld steigender Goldpreise mit einer substanziellen Outperformance.

Warum verschlimmert sich die makroökomische Situation?

Die nicht nachhaltige Kombination von steigenden Zinsen und steigenden Schulden führt zu einer sehr schwierigen ökonomischen Situation, welche es unserer Ansicht nach Gold erlauben wird, die charttechnisch wichtige Schwelle von USD 1’360/1'370 zu überschreiten. Wenn diese wichtige Marke überschritten ist, gehen wir von einer stark positiven Reaktion der Goldminen aus, welche auch die nun 1¾ Jahre anhaltende Unterperformance der Goldminen wieder wettmachen sollte. Der genaue Auslöser für den nächsten Anstieg ist sehr schwer vorherzusagen, aber unsere Indikatoren deuten mehrheitlich auf einen Ausbruch in diesem Jahr hin. Wir gehen davon aus, dass einer der folgenden Punkte den Ausschlag gibt:

  • Eskalation des Handelskrieges (USA vs. China), Importzölle sollten das Preisniveau erhöhen, ohne auf die langfristigen  Zinsen zu wirken, d.h. die Realzinsen sollten bei vermehrten Importzöllen sinken.
  • China ist der größte Gläubiger der USA. Bei einer Eskalierung des Handelskrieges könnte China mit dem Verkauf von US-Staatsanleihen drohen, was zu einem schwachen Dollar und Turbulenzen auf den Finanzmärkten führen könnte.
  • Kurz- bis mittelfristig steigende Inflation aufgrund höherer Importpreise (schwacher Dollar), steigender Rohstoffpreise und steigender Lohnkosten (sehr gut laufender Arbeitsmarkt).
  • Strukturell steigende Inflation durch eine Verhaltensveränderung in Ländern wie China, Japan und Südkorea, welche in den letzten 20 Jahren die Preisentwicklung weltweit zurückhielten.
  • Veränderung des Inflationsmodells der FED, welches in Zukunft auch ein Überschiessen der Inflation zulassen soll (um die letzten Jahre unter der Zielinflation auszugleichen).
  • Der FED werden durch das Zurückfahren der Bilanz und durch Zinserhöhungen die Mittel fehlen, die Märkte bei Bedarf zu stützen. Im Notfall kann es schnell zu einem Ende dieser Politik kommen und somit zu einem erneuten QE. Weitere mögliche Instrumente sind Negativzinsen sowie „garantiertes Grundeinkommen“ (Helikoptergeld).
  • Die Fixierung der langfristigen Zinsen (wie in den USA von 1942 bis 1951 und Japan heutzutage) wird dem Zurückfahren der Schulden (in % des BSP) dienen und als Nebeneffekt zur finanziellen Repression führen.
  • Wird die EZB auch nach Draghi Staatsanleihen von nahezu bankrotten Staaten kaufen?
  • Strukturelle USD-Schwäche beschleunigt sich aufgrund des Zwillingsdefizits
  • Korrektur von überbewerteten Anlageklassen (Bonds, Aktien und Immobilien)

Warum der erwartete Ausbruch beim 1’360/1’370 Widerstand zentral ist?

Für Gold ist das Ausbrechen über dieses Kursniveau zentral. Die Goldminen können zwar auch beim jetzigen Niveau finanziell bestehen (Handelsspanne 1’240 bis 1'360), aber die Minenunternehmen können in diesem Bereich Gewinne, Cash-flow und somit auch Dividenden kaum erhöhen. Der operationelle Hebel der Goldminen wird erst nach dem Überwinden des wichtigen Widerstandes voll zum Tragen kommen. Nach dem Überwinden dieser Marke steht dem Goldpreis nichts im Wege, die Höchststände von 2011 wieder zu erklimmen. Bei dieser Bewegung werden die Goldminen einen massiven Hebel besitzen und physisches Gold stark outperformen.

Weitere Gründe für einen baldigen Anstieg

Neben der aktuellen makroökonomischen Situation wollen wir auch auf die Charttechnik hindeuten. Wie wir in dem untenstehenden Chart sehen, ist das wöchentliche Bollinger-Band der Goldminen sehr eng, sogar enger als 2016, als der Gold Equity Fonds den Tiefstand erreichte und darauf folgend innerhalb weniger als 7 Monaten rund 200% zulegen konnte. Die Hauptfrage ist, ob das enge Bollinger-Band zu einer starken Aufwärts- oder Abwärtsbewegung führt. Aufgrund des Verhaltens der Investoren (generelles Desinteresse am Goldminensektor und massive Outflows aus den Goldminen ETFs in den letzten 12 Monaten), das sehr an Ende 2015/Anfang 2016 erinnert, gehen wir von einem Ausbruch nach oben aus. Natürlich deuten auch die oben aufgeführte Liste der vielen möglichen Auslöser und die rekordniedrige Bewertung auf eine Bodenbildung, statt auf Hochstände, hin. Auch wenn Timing sehr schwierig ist, weist unserer Erfahrung nach ebenso das aktuelle Investorenverhalten auf eine bevorstehende Aufwärtsbewegung hin. Aufgrund der langen und ernüchternden Konsolidierung seit August 2016 sollte der Durchbruch nach oben zu deutlichen Gewinnen führen.

 

Chart: NESTOR Gold Grafik 1

 

Konklusion

Die Unterperformance der Goldminen wie auch das häufige Scheitern an einem Durchbruch nach oben in den letzten 1¾ Jahren beanspruchte die Nerven der Goldmineninvestoren und führte zu einer Art Demoralisierung. Der Markt dreht meist, wenn das Maximum der Demoralisierung erreicht ist, dann endet die Frustration und es kommt zu einem schnellen Nachholeffekt am Markt. Unsere Modelle deuten darauf hin, dass wir diesen Punkt erreicht haben. Sobald Gold nach oben durchbricht, werden Goldminen die Unterperformance (während der Konsolidierung) gegenüber Gold mehr als aufholen.

Wir konnten, wie auch 2015, die Konsolidierung nutzen, um den NESTOR Gold Fonds für den nächsten Bullenmarkt zu positionieren. Daher gehen wir davon aus, dass der Fonds auch im kommenden Bullenmarkt vergleichbare aktive und passive Produkte signifikant übertreffen wird, wie es uns auch in den vergangenen Bullenmärkten gelang. Die signifikante Outperformance in den vergangenen drei Bullenmärkten ist in den folgenden Graphiken dargestellt.

 

Chart: NESTOR Gold Grafik 2