NESTOR Osteuropa - Quartalsbericht 3/2019

Nachdem der NESTOR Osteuropa Fonds im zweiten Quartal 2019 eine herausragende Entwicklung verzeichnet hatte, konnte er im dritten Quartal keine weiteren Wertzuwächse für die Anleger erzielen.

Auf den ersten Blick gab es im letzten Quartal nicht viele Änderungen. Bei genauer Betrachtung war der Markt trotz der Seitwärtsentwicklung aber sehr spannend. Die wichtigsten Einflussfaktoren waren – erneut – überwiegend politische Probleme angesichts der wachsenden Befürchtungen einer beginnenden weltweiten Rezession.

Die Schwankungen der Kapitalmärkte wurden hauptsächlich angetrieben durch den Handelskrieg zwischen den USA und China sowie Zinssenkungen in den USA und Europa. Die Entwicklung im Handelsstreit zwischen den USA und China führte zu einem abrupten Wandel der Risikobereitschaft der Anleger, der sehr schwer nachzuvollziehen war. Befürchtungen einer möglichen weltweiten Rezession führten dazu, dass sich die Renditen der europäischen Staatsanleihen auf historische Tiefstände bewegten: Die zehnjährige deutsche Bundesanleihe fiel auf –0,7 %, unabhängig davon, dass die im Quartal veröffentlichten deutschen Konjunkturdaten einen erheblichen Konjunkturrückgang für Deutschland erwarten lassen. Der Versuch, eine wirtschaftliche Erklärung für den derzeitigen Zustand des durchgängig im negativen Terrain notierenden Anleihemarktes zu finden, ist sehr beschwerlich. Unabhängig davon könnte ein derartiger Anleihemarkt jedoch gute Nachrichten für die Aktienmärkte der Region bedeuten, weil dadurch die Dividendenrendite relativ hoch ist. Mit einer Dividendenrendite von immer noch über 5 % pro Jahr erhalten die Aktienmärkte der Region einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Märkten für Staatsanleihen.

Im dritten Quartal 2019 gab es nur einen Markt in der Region Mitteleuropa, wo die Zinsen für Staatsanleihen noch positiv waren – nämlich Russland mit einer Rendite von 0,66 %. Alle anderen Märkte verzeichneten eine negative Performance: In Ungarn und Tschechien belief sich der Rückgang auf 2,76 % bzw. 1,34 %. Das Schlusslicht bildete der polnische Markt mit einem Einbruch von 9,33 %. Obwohl die meisten Indizes in Mitteleuropa im roten Bereich abschlossen, gab der NESTOR Osteuropa Fonds nur um 0,73 % nach. Alle Renditen beziehen sich auf den Wert in EUR.

Die Märkte in Polen, Tschechien und Ungarn blieben erneut hinter Russland zurück, ebenso wie bereits im ersten und zweiten Quartal. Die kräftige Korrektur des Ölpreises in diesem Jahr hielt die Schwellenmarkt-Anleger nicht vom russischen Markt ab. Im Schwellenmarkt-Universum ist Russland der am stärksten übergewichtete Markt. Die schwache Entwicklung des polnischen Marktes ist hauptsächlich auf den derzeitigen negativen Ausblick für das Bankensystem zurückzuführen. Hier will die Regierung die Bilanzen von den auf CHF lautenden Krediten bereinigen, was für die polnischen Banken erhebliche Verluste nach sich ziehen würde.

In unserem letzten veröffentlichten Bericht haben wir auf unsere Umschichtung hingewiesen, um die Differenz in der Marktgewichtung zwischen Russland und Polen zu minimieren. Obwohl der polnische Markt bereits sehr preiswert geworden ist, nehmen wir derzeit noch keine weiteren polnischen Aktien in unser Portfolio auf. Die polnischen Banken notieren derzeit auf einem Kurs-Buchwert-Verhältnis unter 1, während die Nettozinsmarge und die Eigenkapitalrendite immer noch hoch sind. Wir warten deshalb das Ende der Story um die CHF-Belastung ab und glauben, dass die polnischen Banken danach eine gute Anlagegelegenheit darstellen könnten.

Das Berichtsquartal wurde von einer aktiven Handelstätigkeit im Fonds geprägt. Stalproduct aus Polen war die einzige neue Aktie im Portfolio, während wir uns von Genel trennten. Ferner haben wir die Positionen auf Aeroflot und Surgutneftegas reduziert und dafür den Bestand des Stromversorgers IRAO AO aufgestockt. Generell beginnen wir mit dem Schließen von Long-Positionen zum Abbau der Übergewichtung in Russland.

Die Anleger haben mit dem NESTOR Osteuropa Fonds ein hohes Risiko-Rendite-Potenzial bei der Investition in mitteleuropäische Aktien. Die Region Mitteleuropa erhält Auftrieb durch eine extrem hohe Dividendenrendite (hauptsächlich durch russische Unternehmen), einen starken Kapitalzufluss sowie ein weit überdurchschnittliches BIP-Wachstum.